HÄUFIGE FRAGEN ZU AYURVEDA
Wenn du dich mit Ayurveda auseinandersetzt, tauchen immer wieder Fragen und Wörter auf, die du noch nicht verstehst.
Hier erhältst du Antworten zu den häufigsten Fragen und Erläuterungen zu den wichtigsten Begrifflichkeiten, damit du optimal auf eine Ernährungsberatung oder therapeutische Massage bei mir vorbereitet bist.
Fragen zur Therapie
Ayurveda allgemein und Begrifflichkeiten
Fragen zur Therapie
AB WANN SIND DIE THERAPIE-ERFOLGE SICHTBAR?
Ayurveda heilt nicht nur, sondern stärkt den allgemeinen Gesundheitszustand tief und nachhaltig, da die Ursache und nicht die Symptome bekämpft werden. Die Zeit, die für die Behandlung einer Krankheit benötigt wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab (z.B bisherige Dauer und Schweregrad der Krankheit, die Körperkonstitution, die Umsetzung der Empfehlungen und Mithilfe des Klienten selbst). Deshalb kann die Dauer der Ayurveda-Behandlungen stark variieren (zwischen 1-3 Behandlungen bis zu mehrere Wochen oder Monaten).
GIBT ES NEBENWIRKUNGEN?
Was wirkt, hat auch Nebenwirkungen; fehlen Nebenwirkungen, so fehlt auch die Wirkung. Ayurvedische Anwendungen zeigen nicht nur eine grosse Wirkung, sondern können auch Nebenwirkungen haben. Viele davon sind positiv. Wenn durch Massage oder Ernährung tief sitzende Giftstoffe plötzlich mobilisiert werden und an die Oberfläche gedrängt werden, können auch leichte Nebenwirkungen auftreten, welche unangenehm sind.
WAS MUSS VOR UND NACH DER BEHANDLUNG BEACHTET WERDEN?
Um eventuelle Nebenwirkungen gar nicht erst entstehen zu lassen, sollten folgende Verhaltensregeln beachtet werden: - viel Wasser / Tee trinken - sich keiner direkten, intensiven Sonnenausstrahlung aussetzen - nicht mit nassen oder öligen Haaren das Haus verlassen - sich keiner Zugluft und Wind aussetzen - nicht barfuß laufen einige Stunden danach - nichts Extremes machen ( Sport, Arbeit am PC, Fernsehen…) - keine schweren Mahlzeiten zu sich nehmen
WANN SOLLTEN KEINE BEHANDLUNGEN DURCHGEFÜHRT WERDEN?
Die Termine sollten verschoben werden bei: akutem Fieber, entzündlichen Prozessen offenen & nässenden Wunden oder Schwangerschaft (die ayurvedischen Schwangerschaftsmassagen bietet Tula Ayurveda zurzeit nicht an. Frauen planen die Massage idealerweise ausserhalb der Menstruation.
IST TULA AYURVEDA KRANKENKASSENANERKANNT?
Zur Zeit bin ich in der Ausbildung zur Komplementärtherapeutin Ayurveda mit eidgenössischem Diplom. Tula Ayurveda wird deshalb voraussichtlich ab Ende 2024 krankenkassenanerkannt sein.
Ayurveda allgemein und Begrifflichkeiten
WAS SIND DIE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN AYURVEDA UND DER WESTLICHEN MEDIZIN?
Ayurveda steht nicht gegen die westliche Medizin. In akuten Fällen ist die Rolle der klassischen Medizin unersetzlich. Bei chronischen Krankheiten kann die Kombination mit Ayurveda von Vorteil sein, und bei vielen chronischen Krankheiten erzielt Ayurveda selbst dort hervorragende Ergebnisse, wo die klassische Medizin versagt hat. Ayurveda ist streng individuell (die Behandlung wird auf der Grundlage der Konstitution und des Gesundheitszustands der jeweiligen Person festgelegt). Sie zielt auf die Beseitigung von Ursachen, nicht auf die Unterdrückung von Symptomen; bei der Behandlung werden nur natürliche, nebenwirkungsfreie Mittel eingesetzt.
WELCHES SIND DIE ZENTRALEN BEHANDLUNGSTECHNIKEN IM AYURVEDA?
Ayurveda bietet für jeden der fünf Sinne eine Behandlung an: Kräuter und Ernährung wirken auf den Geschmackssinn, der Geruchssinn wird durch Aromatherapie beeinflusst, der Tastsinn durch Yoga, Edelsteine und Massagen, das Gehör wird durch Mantra (Klangenergie mit heilender Wirkung) behandelt und das Sehen können wir durch Farben (Farbtherapie) beeinflussen. Hier findest Du die häufigsten Behandlungstechniken: - Ernährung und die bedingte Umstellung der Ernährung (gehören zu den wichtigsten Maßnahmen) - Kräuterbehandlung (mit natürlichen Substanzen ohne Nebenwirkungen) - Marma-Therapie (stimuliert durch sanfte Massage bestimmte Punkte am Körper und wirkt reflektorisch auf die jeweiligen Organe) - Spezielle Atemübungen - Die Wahl von geeigneten Körperübungen - Die Entgiftungsmethode Panchakarma (reinigt und beseitigt die Ansammlung von Giftstoffen) - Shirodhara (mit seiner tief beruhigenden Wirkung) - Meditation (beeinflusst positiv unseren Geist und damit den gesamten Organismus) - Yoga (gehört zum Bestandteil der Behandlung vieler Krankheiten. Hatha Yoga ist dem Ayurveda am nächsten) - Aromatherapie (einschließlich der Verwendung von Aromaölen und Räucherstäbchen) - Therapie mit Farben und Steinen.
WAS IST EINE AYURVEDISCHE ERNÄHRUNG?
Die Ayurvedische Ernährungslehre lehrt uns, achtsamer mit der Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln umzugehen. Diese Ernährung geht über das Zählen und Analysieren von Kalorien und einzelnen Nährstoffen hinaus. Sie zielt nicht nur darauf ab, was wir essen, sondern auch wann und wie wir essen. Die Berücksichtigung der Art und Weise, wie wir an unsere Mahlzeiten herangehen - von unserer eigenen Stimmung und Haltung bis hin zu den Tageszeiten, zu denen wir uns zum Essen hinsetzen - macht die ayurvedische Ernährung auf eine wirklich ganzheitliche Weise gesund.
WAS SIND DIE FÜNF AYURVEDISCHEN ELEMENTE?
Die Lehre von den „fünf großen Elementen“ (Sanskrit: Pancamahàbhùta) bildet die naturphilosophische Grundlage des Ayurveda. Ihr zufolge besteht die Welt aus fünf Elementen: 1. Äther (Raum) 2. Feuer 3. Wasser 4. Luft 5. Erde Die ayurvedische Philosophie besagt, dass jeder Organismus – egal ob Pflanze, Tier oder Mensch – aus diesen fünf Grundstoffen besteht. Im menschlichen Körper finden sie sich unter anderem in den fünf Sinneswahrnehmungen wieder: - Hören (Raum) - Sehen (Feuer) - Schmecken (Wasser) - Fühlen (Luft) - Riechen (Erde) Da die verschiedenen Elemente in jeder Person unterschiedlich stark ausgeprägt sind, geht Ayurveda von einer großen menschlichen Individualität und Diversität aus. Jeder einzelne ist mit besonderen körperlichen und seelischen Stärken und Schwächen ausgestattet.
WAS SIND DIE SOGENANNTEN "DOSHAS" - VATA, PITTA UND KAPHA?
Raum, Feuer, Wasser, Luft und Erde verbinden sich in verschiedenen Konstellationen und Ausprägungen zu drei Grundenergien, den sogenannten Doshas. Sie sind in jedem Organismus unterschiedlich stark vertreten und ermöglichen eine Unterteilung in drei Grundtypen: 1. Vata (Luft und Äther) 2. Pitta (Feuer und Wasser) 3. Kapha (Erde und Wasser) Wenn nur ein Dosha vorherrscht, ist die Zuordnung leicht, denn die Merkmale und Eigenschaften sind eindeutig zu erkennen. Wenn zwei oder drei Doshas die Konstitution eines Menschen prägen, vermischen sich die Eigenschaften und Körpermerkmale. Man spricht dann von Mischtypen, zum Beispiel dem Vata-Kapha-Typ, dem Pitta-Vata-Typ oder dem Kapha-Vata-Typ.
WELCHE FUNKTIONEN UND MERKMALE HABEN DIE DOSHAS?
- Vata: Bestehend aus den Elementen Luft und Raum, gilt Vata als Lebensenergie. Im Körper reguliert es alle Aktivitäten, unter anderem Atmung, Nervensystem und Bewegung. Ist Vata im Gleichgewicht, sorgt es für Flexibilität und Kreativität. Ist es im Ungleichgewicht, kann es Nervosität, Schlaflosigkeit und Verdauungsbeschwerden hervorrufen. - Pitta: Das aus Feuer und Wasser bestehende Dosha steht für die Energie der Erhitzung und wirkt sich auf alle Umwandlungsprozesse aus. Es reguliert alle biochemischen Vorgänge im Organismus, den Stoffwechsel und die Verdauung. Ist Pitta im Gleichgewicht, sorgt es für Verständnis, Aufnahmebereitschaft und Lernfähigkeit. Zu viel Pitta führt zu Wut, Verdauungsproblemen und Entzündungen. - Kapha: Dieses Dosha besteht aus den Elementen Wasser und Erde und gilt als formende, zusammenhaltende Energie. Im Körper reguliert Kapha den Aufbau der Körperstrukturen, sorgt für Gelenkigkeit und Stabilität – sowohl geistig als auch körperlich. Ist Kapha in Balance, sorgt es für Ruhe und Liebe. Ist es im Ungleichgewicht kann es Trägheit, Erkältungen und Übergewicht hervorrufen. In seltenen Fällen sind die drei Doshas so ausgewogen, dass eine Tridosha-Konstitution vorliegt. Solche Menschen sind von Natur aus sehr ausgeglichen und widerstandsfähig gegen gesundheitliche Störungen. Eine ausgewogene Tridosha-Konstitution ist daran erkennbar, dass es keine extremen Ausprägungen gibt, die für einen der drei Dosha-Typen sprechen.
WAS IST DAS VERDAUUNGSFEUER "AGNI" UND WELCHE ROLLE SPIELT ES?
Mit Agni ist nach der ayurvedischen Lehre eigentlich der Feuergott gemeint. Übertragen auf den Menschen meint Agni das Verdauungsfeuer. Unser Agni besteht genau genommen aus vielen einzelnen Verdauungsfeuern. Das wichtigste davon ist Jathara Agni, welches sich im Magen und Dünndarm befindet. Gemeinsam steuern all die einzelnen Agni unsere Verdauung. Es ist verantwortlich für die Regulierung der Körpertemperatur, die Unterstützung des Verdauungsprozesses, die Aufnahme und Assimilierung von Nährstoffen im Magen und die Umwandlung von Nahrung in Energie. Man kann also sagen, dass die Eigenschaft von Agni die jeweils spezifische Verdauungskapazität jedes Einzelnen bestimmt. Mit einem ausgeglichenen, gesunden Agni fühlen wir uns stark und zufrieden. Eine ungesunde Ernährung, ein schlechter Lebensstil und ungelöste Emotionen können Agni beeinträchtigen, was wiederum die Funktionen des Körpers stört. Über den Gegenspieler namens Ama, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
WAS BEDEUTET "AMA" UND WELCHE ROLLE SPIELT ES?
Ama bedeutet übersetzt ungekocht oder unverdaut und wird häufig auch als unverdaute Stoffwechselrückstände, Schlacken oder Giftstoffe bezeichnet. Wenn unser Verdauungsfeuer gut funktioniert, kann die aufgenommene Nahrung einwandfrei verarbeitet werden und unbrauchbare Substanzen werden über den Stuhl ausgeschieden. Je geschwächter unser Agni (Verdauungsfeuer) ist, desto mehr Ama (Giftstoffe) kann entstehen. Denn die aufgenommene Nahrung kann nicht richtig verdaut werden und der unverdaute Teil der Nahrung bleibt im Körper zurück. Dadurch werden wichtige Energiekanäle verstopft. Insbesondere ungesunde Ernährungs- und Lebensgewohnheiten können das Agni schwächen und die Entstehung von Ama fördern. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte: - Verzehr von Fertiggerichte, Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen und Konserven - Verzehr von schwer verdauliche Speisen wie schwere, fettige und frittierte Speisen und Fleischprodukte - Eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme - Einnahme von zu großen Portionen - Kombination von Nahrungsmittel, die die Verdauung schwächen - Eine zu späte Nahrungsaufnahme - Zu häufiges Essen und keine Berücksichtigung von Essenspausen - Bewegungs- und Schlafmangel - Mittagsschlaf, unmittelbar nach dem Essen - Körperlicher & emotionaler Stress - Unterdrückung der natürlichen Bedürfnisse wie Hunger, Stuhlgang und Durst Diese entstandene Ama stellt eine Belastung für unseren Körper dar. Sammelt sich zu viel Ama an, macht sich dies auf körperlicher und geistiger Ebene bemerkbar. Die Symptome können sich wie folgt äußern: - Starke Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf - Antriebslosigkeit und Trägheit - Appetitlosigkeit - Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Blähungen - Starker Belag auf der Zunge, der sich nicht entfernen lässt - Aufgeblähter Bauch - Schlechter Geschmack im Mund und Mundgeruch - Übel riechender Stuhl - Stark riechender Schweiß - Steife Glieder und Gelenke - Energielosigkeit - Starke Konzentrationsprobleme Laut der ayurvedischen Lehre gilt Ama als Hauptursache für Krankheiten.
WIE ENTSTEHT KRANKHEIT NACH AYURVEDISCHER VORSTELLUNG?
Krankheiten werden im Ayurveda als Disharmonie des inneren Gleichgewichts definiert. Sie beginnen immer dann, wenn der natürliche Gesundheitszustand (Prakriti) mit einem krankmachenden Faktor in Berührung kommt. Dann gerät das Dosha-Gefüge aus dem Gleichgewicht und verändert die innere Grundkonstitution. Die Folgen sind Beschwerden und Krankheiten – sowohl physischer als auch psychischer Natur. Dosha-störende, krankmachende Faktoren sind zum Beispiel: - unpassender, exzessiver oder zu geringer Gebrauch der Sinne und daraus resultierende Handlungen - falsche, ungesunde Ernährung - ungesunde Lebensgewohnheiten - ungesunde Arbeitsbedingungen - psychische Belastung - starke Stressbelastung / Traumata - Unterdrückung Dosha-typengerechter Verhaltensweisen - Klima und Umweltbelastung Viele Dosha-Störungen manifestieren sich im Anfangsstadium vor allem im energetischen und emotionalen Bereich. Erst später folgen körperliche Krankheitssymptome. Zwar versteht sich Ayurveda als Lehre mit heilender Wirkung, im Vordergrund steht aber die Vorbeugung. Wer die ayurvedischen Prinzipien im Alltag berücksichtigt und dafür sorgt, dass die drei Doshas in Harmonie mit der eigenen Konstitution stehen, kann Krankheiten vermeiden.
FÜR WEN IST AYURVEDA GEEIGNET?
Ayurveda ist für jede Person geeignet, unabhängig davon, ob die Person Beschwerden hat. Denn Ayurveda kann sowohl zur Vorbeugung von Krankheiten, als auch zur Krankheitsbekämpfung genutzt werden. Besonders beliebt ist Ayurveda bei Verdauungsproblemen, Allergien oder Diabetes.